Rezension "Maistöcke"


  • Titel: Maistöcke
  • Autorin: Britta Orlowski
  • Format: mobi-Datei
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 469 Seiten
  • Verlag: bookshouse (September 2014)
  • Sprache: Deutsch
  • Genre: Historischer Roman
  • Preis: 6,99€ (eBook) 13,99€ (P-Book)


 1889
Bevor sich Levke in ihrem neuen Zuhause im Havelland einleben kann, wird sie Witwe. Albträume quälen sie. Wieso glaubt sie, dieses fremde Dorf zu kennen?

Als sich unlösbare Todesfälle häufen, sucht Levke nach Antworten. Ist Jack the Ripper für das Morden verantwortlich? Welches Geheimnis birgt die Kräuterfrau Jordis? Und was hat es mit dem Quilt der verlorenen Seelen auf sich?

Das größte Rätsel aber gibt ihr der attraktive Seemann mit den violetten Augen auf: Silas Böttcher, der plötzlich wieder in Bützer lebt. Hoffentlich begeht Levke keinen folgenschweren Fehler, indem sie ihm vertraut, denn etwas an ihm geht ihr tief unter die Haut.



Historische Romane gehören definitiv nicht zu meinen bevorzugten Genre, doch ich fand die Krimielemente in diesem Buch äußerst interessant und habe mich auf unbekanntes Terrain gewagt.
Allerdings hat mir der wundervolle Schreibstil der Autorin meins Exkursion auch sehr einfach gemacht. Ich klebte förmlich von der ersten Seite an, an dieser Geschichte fest und verfolge mit Spannung das Geschehen.
Nachdem ich mich an die Umstände und Gepflogenheiten der damaligen Zeit gewöhnt hatte, kamen mir manche Verhaltensweisen auch nicht mehr ganz so suspekt vor und ich konnte mich eingehend auf die Geschehnisse um Levke konzentrieren.
Die Figur der Levke beeindruckte mich sehr und ich konnte stellenweise gar nicht glauben, dass diese junge Witwe tatsächlich noch minderjährig war.
Diese mutige junge Frau meisterte ihre Situation wirklich bemerkenswert und ich empfand große Hochachtung vor ihr.
Doch auch die anderen Protagonisten sind herrlich dargestellt. So wurde ich aus dem Seefahrer Silas und der Kräuterfrau Jordis lange Zeit nicht wirklich schlau und auch der Bäckersohn Thure gab mir zu Anfang noch Rätsel auf.
Die Lösung der Todesfälle war am Ende zwar keine große Überraschung mehr, da man sich im Laufe der Geschichte vieles zusammenreimen konnte, doch die ganzen Wendungen und Hinweise, die den Leser auf die richtige Spur führten, waren wunderbar in das Geschehen eingewoben.
Selbst der Buchtitel erklärte sich in der Geschichte förmlich von selbst.
Eine großartige Überraschung waren für mich die Rezepte am Ende des Buches, in denen im Geschehen erwähntes Gebäck zum Nachbacken zusammengetragen wurde.

Auch wenn ich diesem Genre eher skeptisch gegenüberstehe, hat mich Maistöcke doch sehr positiv überrascht und mir eine wunderbare und spannende Reise in vergangene Zeiten beschert.


... wurde im Jahr 1966 geboren – eine Schnapszahl ich weiß, meine Eltern hätten gleich stutzig werden sollen. Stattdessen zogen sie mich mit viel Liebe, Wärme und schönen Geschichten auf. Sie nahmen meine zahlreichen kreativen Experimente gelassen hin und nährten meine ohnehin uferlose Fantasie noch mit zauberhaften Erzählungen über Spielzeug, welches zum Leben erwacht, sobald ich des abends eingeschlafen sei.

So wuchs ich also in meiner Geburtsstadt Rathenow auf, absolvierte die zehnklassige polytechnische Oberschule und erlernte den Beruf der stomatologischen Schwester in der Kreispoliklinik.

Ich angelte mir einen netten Mann, dem ich sage und schreibe im taufrischen Alter von fünf Jahren zum ersten Mal begegnete und ihn sogleich aus tiefstem Herzen verabscheute. Zum Glück änderte ich später meine Meinung - wir heirateten und gründeten eine Familie. Ihm verdanke ich meine lieben Söhne, die überhaupt die schönsten Babys der Welt waren.

Im Erziehungsurlaub wurde mir rasch langweilig. Beim Aufräumen stieß ich auf die Manuskripte aus meiner jugendlichen Sturm- und Drangzeit. Ich begann erneut Geschichten zu schreiben - nur so für mich. Wenige Jahre später infizierte ich mich mit dem Patchworkvirus und hänge seitdem an der Nadel. Doch auch das Schreiben ließ mich nicht mehr los. Nach einigen Überlegungen kam ich zu dem Schluss, dass es bestimmt einen Weg gibt, beide Hobbies zu verbinden. So entstand mein erster Roman „Rückkehr nach St. Elwine“.

Da mir der Abschied von meinen Hauptfiguren am Ende so schwer fiel, war die Idee geboren, daraus mehr zu machen. Eine lockere Serie, mit in sich abgeschlossenen Geschichten, die stets am gleichen Ort, dem fiktiven Küstenstädtchen in der Chesapeake Bay, spielen. Nach langem Suchen habe ich nun ein begeisterungsfähiges Verlagsteam gefunden.


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