Rezension "Geisterblumen"

  • Titel: Geisterblumen
  • Autorin: Michele Jaffe
  • Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
  • Verlag: FISCHER FJB (September 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • Genre: Jugendbuch
  • Originaltitel: Ghost Flower
  • ISBN-10: 3841421148
  • ISBN-13: 978-3841421142
  • Preis: 16,99€



Hochspannung: nach ›Wer schön sein, will muss sterben‹ der neue Thriller von Michele Jaffe

Sie wollte leben, wie im Märchen.
Doch plötzlich ist sie mitten in der Hölle.

Du bist ausgerissen. Bist weit weg von allen, die du kanntest. Und endlich fühlst du dich sicher. Sicher vor deiner Vergangenheit. 
Doch dann bekommst du ein verlockendes Angebot. Du sollst eine neue Identität annehmen. Sollst eine Person sein, der du zum Verwechseln ähnlich siehst. Und erhältst dafür ein Leben im Luxus.

Eve kann diesem Angebot nicht widerstehen. Zu lange schon war sie allein. Sie geht auf in ihrer neuen Rolle als Aurora – bis seltsame Dinge geschehen.
Jemand bricht in ihr Zimmer ein, ruft auf ihrem Handy an und gibt sich als Liza aus. Doch Liza hat vor drei Jahren Selbstmord begangen – in derselben Nacht, in der Aurora verschwunden ist … 

»Als sie aufwacht, liegt die Stille wie eine weiche Decke über ihr. Sie öffnet die Augen und sieht weiße Fliesen. Ihr Herz beginnt zu hämmern. Eines ihrer Augen will sich nicht ganz öffnen, und als sie es berührt, ist es angeschwollen. Sie umklammert das weiße Porzellan des Waschbeckens über ihr. Der Schmerz bohrt sich wie eine Lanze in ihren Hinterkopf und lässt einen Moment lang alles schwarz werden. Sie zieht sich hoch.
Im verbeulten Spiegel sieht sie eine junge Frau mit einem blauen Auge, der Wimperntusche über das Gesicht läuft. Sie braucht einen Moment, bis sie begreift, dass sie sich selbst sieht. Sie stößt die Tür auf und stolpert nach draußen.«

Ich wurde mal wieder von einem traumhaft schönen Cover angezogen und auch der Titel klang vielversprechend, doch die Wendungen in diesem Jugendthriller hätte ich nie erwartet.
Aber fangen wir ganz vorne an.
Anfangs tat ich mich etwas schwer in die Geschichte um Eve hineinzufinden und ich habe es immer wieder zur Seite gelegt. Das lag aber weniger an dem Schreibstil der Autorin, der gefiel mir sogar sehr gut. Mich irritierten einfach diese düsteren Träume/Erinnerungen, die immer wieder im Buch auftauchen, für die es am Ende aber eine Erklärung gibt
Nachdem Eve allerdings zu Aurora wurde und ihren Platz in der Familie einnahm, gewann das Buch für mich eindeutig an Spannung und nahm streckenweise richtig fahrt auf. Die Szenen, in denen der Geist auftauchte, waren toll beschrieben und ich fragte mich so manches Mal, ob ich das an Eves Stelle aushalten würde. Ich wäre wohl schon eher wieder geflohen.
Nach und nach wurden auch die Familienverhältnisse klarer und ich begann zu verstehen, warum Aurora damals nach dem Tod ihrer besten Freundin verschwand und nicht zurückkehrte. Meine anfängliche Abneigung Auroras Großmutter gegenüber änderte sich jedoch im Laufe der Geschichte und ich wunderte mich wirklich, warum sie die Betrügerin nicht erkannte, wo sie ihre Enkelin doch so sehr zu lieben schien. Als Eve dann aber auch noch beginnt den Tod von Liza, Auroras Freundin, auf eigene Faust zu untersuchen bringt sie sich in Lebensgefahr. 
Ich konnte das Buch irgendwann einfach nicht mehr weglegen, so gefangen war ich von dieser mysteriösen Geschichte. Die unerwartete Wendung am Ende war für mich eine Überraschung und machte das Buch damit zu einem Lesevergnügen mit Startschwierigkeiten.
Ein mitreißender Jugendthriller, der einem unter die Haut geht und problemlos Nächte durchlesen lässt.


Michele Jaffe ist in Los Angeles, Kalifornien, aufgewachsen. Sie hat in Harvard studiert und im Fach Vergleichende Literaturwissenschaft promoviert. Danach wollte sie eigentlich FBI-Agentin werden, ist dann aber doch beim Schreiben gelandet. Heute lebt sie mit ihrem Mann in Las Vegas.

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