Rezension "Danke für meine Aufmerksamkeit"


  • Titel: Danke für meine Aufmerksamkeit
  • Autorin: Cordula Stratmann
  • Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch (März 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • Genre: Roman
  • ISBN-10: 3462045253
  • ISBN-13: 978-3462045253
  • Preis: 15,99€

»Ich bin wirklich niemand, von der Sie sagen würden: Man kann so gut mit ihr schweigen.« »Guten Tag, mein Name ist Britta. Es handelt sich bei mir um eine europäische Hausmaus, und es hat sich ergeben, dass ich die Erzählerin, ich kann in aller Bescheidenheit sagen: die Protagonistin in Cordula Stratmanns neuem Roman bin. Nach der Trennung von meinem Lebensgefährten Tim, einer chinesischen Reisfeldmaus, – es ging einfach nicht mit uns – begegnete ich auf der Suche nach einem neuen Zuhause einem Mädchen namens Polly, bei deren Familie ich schließlich einzog. Und damit befand ich mich plötzlich mitten im menschlichen Leben. Mitten in Ihrem Leben, liebe Leserschaft! Ich habe so viel über Sie erfahren, du liebe Güte! Sie machen sich aber einen Stress mit diesem Leben! Gut, Sie müssen arbeiten, Kinder versorgen, keinen Krieg anfangen, das Auto nicht auf Nachbars Platz abstellen und täglich zweimal Zähneputzen. Das können wir Mäuse alles sehr viel entspannter angehen. Was Sie auf jeden Fall richtig gut machen: Sie bringen tolle Kinder auf diese Welt. Kluge, erfindungsreiche Wesen. Von Ihnen und Ihren Kindern handelt dieses Buch, und ich bin froh, dass mich die Autorin das alles mal hat erzählen lassen – ich wäre sonst geplatzt. Und bitte entschuldigen Sie meine Liebeswirren, selbst als Maus ist man gegen Partnerschaftsprobleme nicht gefeit.«
(Quelle: KiWi-Verlag)

Das Erste, was mir an diesem Buch bereits im Buchladen negativ auffiel, war die Tatsache das sich der Buchdeckel nach oben bog. Damals dachte ich noch das Es vielleicht daran liegt, weil es im Laden so oft in Händen ist oder zu warm sei. Als ich allerdings mein Exemplar daheim aus der Folie befreite und einen Tag lang in Händen hielt, um es zu lesen, geschah bei mir das gleiche Phänomen, welchem ich mit beschweren des Buches zu Leibe rückte.
Der zweite Punkt, der mir missfiel, ist die Covergestaltung. Davon abgesehen, dass dieser helle rosa Pastellton sehr schnell Flecken bekommen kann, muss ich sagen, dass man die Wahl des Tieres auf dem Cover besser hätte machen können. Ich finde es doch recht gedankenlos auf einem Buchcover, in dessen Geschichte es um eine europäische Hausmaus geht, das Konterfei einer mongolischen Rennmaus abzudrucken.
Aber nun zur Geschichte.
Ich fand die Idee von der Maus, die uns aus ihrem Leben erzählt, recht witzig und, da ich die Autorin als Comedian aus diversen Sendungen kenne, erwartete ich eine interessante und lustige Geschichte.
Meiner Meinung nach ist dieses Buch allerdings alles, nur nicht interessant oder lustig. 
Die Maus Britta beschreibt recht Wortgewand ihr Leben, das sie abwechselnd bei sieben Kindern und deren Familien verbringt und analysiert deren Verhalten und Probleme. Nebenbei unterhält sie noch eine Affaire mit dem Nachbarskater, bis ein Mäuserich ihren Weg kreuzt und sich der Nestbautrieb einstellt. Nach Aufzucht des Nachwuchses entschlummert unsere Hauptprotagonistin samt Mäuserich friedlich und mit einem Grinsen im Gesicht. 
Dank den recht kurzen Leseabschnitten konnte ich mich sehr gut von einem Abschnitt zum nächsten hangeln. Woran es genau liegt, kann ich nicht mal beschreiben, aber es wollte sich bei dieser Lektüre einfach kein Wohlgefühl bei mir einstellen. Ich fühlte mich, abgesehen von einigen Szenen, die mir doch ein Schmunzeln entlockten, nicht gut unterhalten und musste immer wieder manche Passagen mehrmals lesen, weil meine Gedanken abschweiften. Die Protagonisten waren mir zu oberflächlich, die Probleme zu gehäuft und überspitzt (wobei ich gar nicht behaupten möchte, dass es in manchen Haushalten nicht genau so zugeht) und die Hauptprotagonistin zu sehr von sich eingenommen.

Eine nette, seichte Geschichte, die einen Spritzer Humor und mehr Pepp vertragen könnte.
Kurz gesagt, ein Buch, das man nicht unbedingt gelesen haben muss.


Cordula Stratmann zählt seit 1998 zu den erfolgreichsten Komödiantinnen Deutschlands. Über ihre Paraderolle der »Annemie Hülchrath« (WDR) führte der Weg in die »Schillerstraße« (Sat.1), Deutschlands bekanntester Wohngemeinschaft. Es folgten eine etwas andere Wissensshow »Das weiß doch jedes Kind«, der ARD-Spielfilm »Ein Fall für Fingerhut« und die Impro-Sitcom »Wir müssen reden«. Erfolgreich ist Cordula Stratmann auch als Bühnenkünstlerin und als Buchautorin (»Ich schreibe, aber lesen müssen Sie selbst« und »Sie da oben, er da unten«).
Sie ist eine vielfach preisgekrönte Künstlerin: vom Deutschen Fernsehpreis über den Deutschen Comedy Preis und die Goldene Kamera bis zum Bayerischen Fernsehpreis.


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