Rezension "Tu dir weh"


  • Titel: Tu dir weh
  • Autorin: Ilaria Palomba
  • Gebundene Ausgabe: 314 Seiten
  • Verlag: Blumenbar (März 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • Genre: Roman
  • ISBN-10: 33510150011
  • ISBN-13: 978-3351050016
  • Preis: 17,99€





Ohne Narben wirst du nicht alt
Du warst nie das Nesthäkchen, deine Freunde sind Langweiler und dieses ganz normale Leben bestärkt nur deinen Wunsch abzuhauen? Du hast Lust auf mehr, auf immer mehr Leben? Dann lies dieses Buch und folge Stellas Weg. Er führt bis an die Grenzen und vielleicht darüber hinaus. Aber Vorsicht: Du könntest dir weh tun. Die hübsche, neunzehnjährige Philosophiestudentin Stella lernt auf einer Party einen Mann mit verführerischer Stimme kennen: Marco. Kurz darauf machen sie es in Auto. Das erste Mal ist wie ein Rausch. Doch der Drang, es so noch einmal zu erleben, führt Stella in eine folgenschwere Abhängigkeit. Das Berührende ist: Stella spürt von Anfang an, was Marco mit ihr vorhat, doch kann sie sich noch befreien, bevor es zu spät ist...
Eine bitter-süße Abrechnung mit der Macht der Männer und der Sehnsucht nach immer mehr Leben.

Ich weiß nicht mehr genau, was ich erwartet hatte, als ich dieses Buch zum ersten mal aufschlug, aber was mich erwartete, war einfach nur krass!
Ich bekam einen Einblick in das Leben einer 19-jährigen Studentin, die in Italien lebt und deren Dasein sich anscheinend nur um Partys, Sex und Drogen dreht. 
 Das Buch wird aus der Sicht der Hauptprotagonistin Stella erzählt und hat fast schon etwas von einem Tagebuch. Sie schildert in jedem noch so kleinem Detail ihre Drogenerfahrungen und Sexerlebnisse, sodass ich mich beim lesen so manches Mal fragte, warum ein Mensch sich sowas nur antut?! 
Obwohl ich zu Beginn des Buches teilweise doch etwas angeekelt von dem gelesenen war, wollte ich dennoch unbedingt wissen, wie es weitergeht. Stellenweise hoffte ich noch das Stella zur Vernunft kommen und ihr Verhalten ändern würde, stellte dann aber fest das sie alles nur noch verschlimmerte. Ich war so manches Mal richtig verärgert und hätte dieser kleinen Tussi am liebsten den Kopf gewaschen. Wegen einem Mann der einen nur verarscht so tief zu sinken. Ok Liebe macht blind und manchmal auch dumm, aber Stella wusste das der Typ ihr nicht gut tat und machte trotzdem alles mit. 
Normalerweise hatte ich damit gerechnet das sich so was, wie Mitleid für die Hauptprotagonistin einstellt, aber ich war nur wütend. Die Autoren schaffte es sogar das ich selbst für die Eltern von Stella nur noch Verachtung übrig hatte. Es gab in dem ganzen Buch nicht einen Sympathieträger und das schockierte mich noch mehr als der Inhalt. 
Ich habe mir für diese Rezension nun einen Tag Zeit gelassen, damit das Gelesene etwas sacken konnte, und bin trotzdem noch der Meinung, dass die Autorin mit diesem Buch schockieren wollte. Es war von allem irgendwie immer zu viel. Zu viele Drogen, zu viel Sex, zu viel Gewalt. Vielleicht läuft es in der dargestellten Szene ja wirklich so ab, das kann und will ich nicht beurteilen können, aber mir war es am Ende doch etwas zu viel des Guten.
Dennoch werden in diesem Buch sehr gut verschiedene Arten von Abhängigkeit aufgezeigt vor denen in unserer Gesellschaft so manches Mal die Augen verschlossen werden und die es verdient haben auch einmal bei Tageslicht betrachtet zu werden, und zwar in ihrer vollkommenen Abscheulichkeit. 
Wie ihr bereits bemerkt haben werdet, befinde ich mich, wenn es um "Tu dir weh" geht in einem Zwiespalt, da ich diese Lektüre weder gut noch schlecht fand. 


 "Dieses Buch ist wie ein Verkehrsunfall. Man möchte wegsehen, aber es geht einfach nicht!"


Ilaria Palomba, 1987 in Bari geboren. Studierte Philosophie in Bari und literarisches Schreiben in Rom. Ihr Gedichtband I buchi neri divorano le stelle wurde mehrfach ausgezeichnet. Tu dir weh ist ihr Romandebüt.

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